Doppelmord: Anatomie eines unbegreiflichen Verbrechens
Obdachlose: Container, Baracken, Notunterkünfte - Wie die neuen Armen der Republik unter uns leben müssen
Brandschutz: Millionenschäden entstehen, weil Sprinkler-Anlagen in Einkaufszentren nicht vorgeschrieben sind
Sozialdemokraten: Vor dem SPD-Parteitag in Köln - Oppositionsführer Hans Jochen Vogel auf der Suche nach Profil
»Wir können nicht so abhängig bleiben« - STERN-Interview mit Oskar Lafontaine
Grüne: Der Streit um ein Bündnis mit der SPD in Hessen
Selbsthilfe: Das Alternativprojekt »Netzwerk« arbeitet seit fünf Jahren erfolgreich
Prozeß: Ein Handelsvertreter ist angeklagt, eine Millionärs-Witwe getötet zu haben
Franz Josef Strauß läßt gegen den Karikaturisten Rainer Hachfeld vorgehen
Justiz: Keine Angst vor großen Tieren. Wie die neun Bonner Staatsanwälte die Flick- und Spendenaffäre untersuchten
Peter Scholl-Latour: Der Untergang der PLO
Libanon: Arafats letzter Kampf
Syrien: Die Stunde des Löwen
Papua-Neuguinea: Aus der Steinzeit direkt ins 20. Jahrhundert
USA: Was passiert, wenn sich 40 000 Hells Angels mit ihren Motorrädern alljährlich in der kleinen Stadt Sturgis treffen?
10000 Dollar für jeden, der eine gesunde Niere spendet
Standpunkt: Märchen aus dem Weißen Haus - Dieter Gütt über Tatsachen und Verschleierungen der US-Invasion auf Grenada
Expertenfrage: Müssen Mieter das Kabelfernsehen mitfinanzieren?
Firmenpleite: Das Ende des Wunderknaben Horst-Dieter Esch
Kreditgewerbe: Die Banken müssen schärfer kontrolliert werden. Interview mit dem Finanzfachmann von Bethmann
Sozialversicherung: In der Rentenkasse fehlen sieben Milliarden Mark
Aufführungsrechte: Wie der Münchner Musik-Manager Hans R. Beierlein an der Internationalen verdient
Der blutige Bürgererkrieg: Nur noch wenige Getreue kämpfen für PLO-Chef Arafat gegen radikale, prosyrische Palästinenser. Arafats Niederlage stärkt Syrien, dessen Präsident Assad arabische Großmacht Träume träumt
Zu hoch gepokert: Der Schlossersohn Horst-Dieter Esch aus Hannover brachte es zum Chef des drittgrößten Baumaschinen-Konzerns der Welt. Er kaufte reihenweise Firmen auf und brachte die renommierte Privatbank Schröder, Münchmeyer, Hengst & Co. an den: Rand des Ruins. Jetzt hat er eine Milliarde Mark Schulden und sucht neue Geldgeber
Der Fall Blum: In Vehlingen am Niederrhein hat ein Exil-Pole zusammen mit seiner Freundin ein Rentnerehepaar bei lebendigem Leibe verbrannt (hier ein Tatort Foto), weil er den Mann für einen NS Verbrecher hielt
Sprung in die Neuzeit: Bis vor kurzem lebten die Papuas auf Neuguinea wie in der Steinzeit. Erst 1975 wurde der Insel-Staat unabhängig. Nirgendwo ist der Kontrast zwischen althergebrachter Lebensweise und Fortschritt so groß wie dort.
Mode: Gören in Gala - die teuersten Kinderkleider der Welt
Kunst: Wie ein Bildhauer prominente Zeitgenossen am Kirchenportal von Villingen verewigte
Film: Die Erben - Jugendliche im Bannkreis von Neonazis
Physik: Die »Fackel der Götter« - Das Nordlicht birgt auch heute noch viele Rätsel
Mutterschaft: Frederick Leboyer, »Vater der sanften Geburt«, verkündet den neuen alten Weiblichkeitsmythos
Auto: Mazda 626 ein Japaner fürs deutsche Herz
Herrn Klemmes Gewerbe, weshalb der DFB einem Spieler-Berater die rote Karte zeigen will
Waffenschmiede Deutschland: Die teuren Raubtiere
Schindlers Liste: Tatsachenbericht von Thomas Keneally
Stern intern
Gegensätze
Journalisten müssen sich oft von einer Geschichte zur anderen auf eine völlig neue Umgebung einstellen. Das gehört zu ihrem Beruf. Selten aber war für einen der Sprung so groß wie für Fernost-Korrespondent Erich Follath, der in diesem Heft mit zwei Farb-Reportagen vertreten ist: Eine spielt in China, dem ältesten Kulturland der Erde, die andere in Papua-Neuguinea, wo heute noch Stämme wie in der Steinzeit leben. Die Chinesen sind nach den bitteren Jahren der Kultur-Revolution, als die alten Traditionen verpönt waren, dabei, »Kung-Fu« neu zu entdecken. Follath besuchte zusammen mit Fotograf Tom Jacobi im Zentrum der Volksrepublik das legenden umwobene Kloster Shaolin, die Wiege des »Kung-Fu«, und sprach mit Mönchen, die noch heute die von heiligen Männern erfundene Kunst der Konzentration und Selbstverteidigung praktizieren. Wie sich die 2300 Jahre alte philosophische Disziplin zum Hochleistungssport entwickelte , schildert der Bericht »Heimkehr des flinken Affen«, mit der auf Seite 196 das »Sport-Journal« beginnt. Bei den Papuas bestimmte der Kampf-nicht mit Fäusten, sondern mit Pfeilen und Steinäxten, jahrhundertelang das Verhältnis der tausend Stämme zueinander. Clan-Chef Rengka, den Follath jetzt im wildzerklüfteten Hochland der Insel besuchte, hat im Gegensatz zu manchen seiner Häuptlingskollegen den blutigen Auseinandersetzungen abgeschworen. Er wurde ein Freund des weißen Mannes, dessen erste Vertreter er 1935 sah, als ein kleines Flugzeug im benachbarten Tal einschwebte. Er hielt sie für Götter und bewunderte die fortschrittlichen Werkzeuge der Weißen dermaßen, daß ihm »die Tränen kamen«. Wer so etwas herstellen könne, schloß der Clan-Chef, habe sicher auch recht, wenn er das gegenseitige Töten verbot und die Krieger einsperrte. Jetzt aber ist beunruhigende Kunde ins Papua-Dorf gedrungen: Stammesbrüder haben erzänlt, die Weißen führten selber Kriege, und wer am meisten Feinde umbringe, komme auch keineswegs ins Gefängnis, sondern erhalte Auszeichnungen. »Stimmt das?« wollte Rengka wissen. Es wurde ein langes und nicht einfaches Gespräch für Follath. Die Geschichte über den »Zeitensprung« beginnt auf Seite 40.