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pardon Heft 4 / April 1973 - Schöne neue Steinzeit
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pardon Heft 4 / April 1973 - Schöne neue Steinzeit

Titelbild & Text dazu: Schöne neue Steinzeit. Eine Orgie in Nostalgie

PLUS: Das aktuelle Pardon Poster: Herzlich willkommen, Jusos! (nicht enthalten) - Anneliese, ach Anneliese: Liebeserklärungen an die Rothenberger - Hier Jenseits, wer dort?: Bericht aus dem Reich der Toten

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Original Inhaltsbeschreibung:

  • Texte, Reportagen:
    Wolfgang Rudzio: Ein Demokrat
    Christel Buschmann: Die Prinzessin
    Peter Piwitt: Diese Schöngeister
    Gernhardt/Henscheid: Die Vollidioten
    B. Rosema: Rettung für das Gymnasium
    Monika Köhler: Hier Jenseits
    Wolfgang Sieg: Brandt in Rom
  • Sonderteile:
    Strips & Comix Die Wahrheit
    Die Wahrheit
  • Cartoons und Fotosatiren:
    H. Haitzinger: Keine Klagen
    J. P. Jansen: Wir freuen uns
    K. Halbritter: Vom harten Los der Bosse
    Ch. Poth: Nostalgie-Party
    K. Halbritter: Nicht vergessen
    H. Traxler: Ende gut — alles gut
  • Kolumnen:
    Fred Perlus: Whisper
    Heiner Murnau: Hauch von Scherz
  • Lob auf einen Unternehmer: Fritz Dietz: Das Unternehmerbildnis hat sich in den letzten Jahren immer mehr verdunkelt. Wolfgang Rudzio, SPD-Linker und Professor in Frankfurt, schafft Abhilfe. Er beleuchtet ein besonders schönes Exemplar: Fritz Dietz, Unternehmer und vielfacher Präsident seines Standes.
  • Die ganz neue Party-Masche: Nostalgie: Das große neue Modewort ist da: Nostalgie. Wir sind nicht mehr pluralistisch, nicht mehr antiautoritär, nicht mehr frustriert, nicht mehr emanzipatorisch und nicht mehr sensitiv. Sondern nur noch: nostalgisch. Chlodwig Poth, bewährter Nostalgiker und Kenner der progressiven Szenerie, berichtet in Bildern.
  • Die Großmacht der Großkritiker: Sie leben vom Kritisieren: Die Großkritiker wie Reinhard Baumgart, Helmut Heißenbüttel, Hans Mayer, Marcel Reich-Ranicki oder Walter Jens. Der Schriftsteller Hermann Peter Piwitt bestreitet den zeitgenössischen Tuis rundweg die Existenzberechtigung. Er hält sie für so überflüssig wie die privaten Wohnungsmakler.
  • Wie dpa das deutsche Gymnasium rettet: Die deutsche Penne ist in Gefahr: Links-radikale Bildungsreformer wollen das herkömmliche Gymnasium durch die gleichmacherische Gesamtschule ersetzen. Ein mächtiger Nachrichtenkonzern aber tut alles, um den Umsturz zu verhüten. Bernd Rosema deckt auf, wie ein niedersächsischer Schulmeister hinter den Kulissen von dpa gegen die Bildungsreform kämpft.
  • Die Geister sind ja gar nicht so: Über die Freunde im Jenseits hat lange Zeit einige Unkenntnis geherrscht. Jetzt nicht mehr: Der amerikanische Psycho-Experte Arthur Ford bringt uns Geister menschlich nahe. Sie haben zwar ihre Launen, aber sie schlafen, saufen, rauchen und halten sich sogar Haustiere wie auf Erden. Monika Köhler begleitete Arthur Ford vor seiner letzten Reise: Er ist inzwischen gestorben.

Zu diesem Heft

Die emanzipierte Prinzessin:

Zum Titelfoto dieses Heft's — Mann stemmt Frau — hätte sich gut eine Emanzipationsgeschichte machen lassen. Am 8. März bestärkten sich die Frauen der Welt erneut in dem Schlachtruf Frauen gemeinsam sind stark. Es war der Internationale Frauenkampftag. In Peking gab es einen Empfang. Ob der globale emanzipatorische Schrei in gesellschaftliche Realität umgesetzt wird, muß freilich für den Rest dieses Jahrhunderts, in dem die Männer so wenig emanzipiert sind wie die Frauen, bezweifelt werden. PARDON hat auf die große, umfassende Geschichte über die Unterdrückung der Frau verzichtet. Denn in dieser Zeitschrift wurde bereits über Emanzipation geschrieben, als andere sich darunter noch die Gleichberechtigung oder bestenfalls den Verzicht auf den Büstenhalter vorstellten.

In PARDON wurde Simone de Beauvoir interviewt, schrieb Germaine Greer, wurde das amerikanische Frauen-Kampfblatt Ms ausführlich vorgestellt, und gab es schon 1970 eine platzgreifende Titelgeschichte über die kämpfenden Weiber. Vorerst keine neue Round-up-story also. Aber das Thema wird natürlich weiter behandelt. Zum Beispiel: Auch das Foto der lachenden, Anneliese Rothenberger, umschwärmt und bewundert von einem westfälischen Mädchenchor, gehört dazu. Sicher entspricht das Bild ziemlich genau der Vorstellung, die sich die meisten Zeitgenossen und vielleicht auch die westfälischen Nachtigallen (sie heißen wirklich so) von einer Emanzipierten machen: Erfolgreich, bewundert, unabhängig und nicht gezwungen, einem abgeschlafften Ehemann abends die Bratkartoffeln zu servieren.

Aber mit der Vorstellung von Emanzipation, wie sich die kämpferischen Weiberräte das denken, hat Frau Anneliese Dieberitz, auch Rothenberger, dennoch wenig gemein. Im Gegenteil, mit ihren Trivialitäten von Liebe, Lust und Leid, die sie per Bildschirm in die deutschen Wohnstuben trällert und nun auch noch in grandioser Selbstbeweihräucherung in einem Memoiren-Band niedergelegt hat, hilft sie das traditionelle Rollenbild der Frau ganz vorzüglich bewahren: Kinder, Küche, Küßchen. Die Hamburger Fernseh-Autorin Christel Buschmann hat der Prinzessin auf der Schnulze für PARDON ins Nähkästchen geschaut (S. 18). Nachlesen und reflektieren ist erlaubt.>

Seitenanzahl: 78 Seiten

Sprache: Deutsch

Gewicht: 159 Gramm

pardon.1973.4

Eigenschaften von diesem Artikel

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4/April
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1973