Motorrad Classic 3/01- Mai/Juni 2001 - TT-Ducati von Mike Hailwood
Titelbild: Die TT-Ducati von Mike Hailwood
PLUS: Rudge Ulster mit Vierventil-Motor - Dreizylinder Renner von DKW
Original Inhaltsbeschreibung:
- Hailwood-Ducati
- Rudge Ulster
- Yamaha RF 302
- BSA Bantam
- Vincent-Mann Rip Tragle
- Blechner Hans Keckeisen
- Lager-Spezialist: Peter Schimmelpfen
- Selbst restaurieren, Teil 65
- Benelli Replica
- Puch 500
- Rumi Formichino
- Das war Siegfried Wünsche
- August Hobl
- DKW Dreizylinder
Meinung:
Hauptsache teuer: Wie mit Faszination gutes Geld gemacht wird
Eigentlich müßte die Konkurrenz ob des jüngsten Ducati-Schachzugs neidisch werden: Noch bevor überhaupt das erste Exemplar zusammengebaut ist sind bereits alle der geplanten 2000 Einheiten so gut wie bezahlt, obwohl so ein Motorrad mit rund 30000 Mark alles andere als ein Sonderangebot, schon eher das Gegenteil davon ist. 60 Millionen Mark auf dem Sparbuch zu haben, noch bevor die Produktion angelaufen ist - so ein Kunststück müssen andere Motorradhersteller erst mal nachmachen.
Der Ducati-Geniestreich hat die Typenbezeichnung MH 900e. Die beiden Großbuchstaben stehen für Mike Hailwood, die Ziffer 900 für den Hubraum eines betagten Ducati-Zweizylindermotors und das kleine e für evoluzione. Die Optik ist das Werk eines fanatischen Designers namens Pierre Terblanche, weil bei Motorrädern nun auch einmal das Auge mit kaufentscheidend ist. Und dann gibt es ja noch jene Leute, die so ein Motorrad nur deswegen haben müssen, weil rechts und links am Kraftstoffbehälter Ducati zu lesen ist, ganz gleich wie stark oder wie schnell das Ding ist. Hauptsache exklusiv und teuer.
Den Löwenanteil der 2000 Ducati MH 900e, die übrigens ganz clever und exklusiv über Internet von der Fabrik in Bologna aus feilgeboten wurden, haben sich japanische Fanatiker an Land gezogen, Bestellungen auch aus Australien und Neuseeland, knapp ein Drittel der Käufer stammt aus Nordamerika sowie aus Europa. Ein paar Handvoll dürften also auch hierzulande Besitzer gefunden haben.
Geradezu euphorisch berichteten die großen deutschen Motorradzeitschriften über diese MH 900e, obwohl es für die normal sterblichen Ducati-Freunde doch gar keine mehr zu kaufen gibt. Doch wer sich nun ärgern möge, gepennt zu haben, braucht deshalb noch lange nicht traurig zu sein. Häufig sind sie zwar nie zu sehen gewesen, doch mit schöner Regelmäßigkeit taucht heutzutage eine gebrauchte Mike Hailwood-Replica auf. Zur Erinnerung: die erste Version erschien 1979, 1983 wurde sie zum letzten Mal als 900er angeboten, bevor 1985 die Ausführung mit knapp 1000 cm- Hubraum folgte.
Ursprünglich Waren knapp 13000 Mark, zuletzt 16000 Mark für eine Ducati MHR (Mike Hailwood Replica) mit 900er respektive 1000er Motor zu zahlen. Soviel als Richtwert für diejenigen, die sich für das Original von Ducati (genau, mit dem legendären Königswellen-Motor) interessieren. Selbst wenn dann noch eine Komplett- Restaurierung oder zumindest ein Neuaufbau von Motor und Getriebe bei einem Ducati Spezialisten fällig werden sollte dürften Sie letzten Endes gegenüber einer MH 900e sogar noch ein paar Mark gespart haben.
Seitenanzahl: 98 Seiten
Sprache: Deutsch
Gewicht: 251 Gramm
Eigenschaften von diesem Artikel
- Magazine vom Monat ...
- 5/Mai
- Magazine aus dem Jahre ...
- 2001
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