Motorrad Classic 2/97 - März/April 1997 - NSU Super Fox
Titelbild: NSU Super Fox
PLUS: Yamaha: DS 7 und RD 250 - Standard: Die Firmengeschichte - Angelo Nieto zum 50. - BSA B44: Ein Zylinder ist genug - Neracar: Motorrad oder was? - Hirth: Motorräder und mehr
Original Inhaltsbeschreibung:
- Yamaha DS 7 und RD 250
- NSU Superfox
- BSA B 44
- Alles über Standard
- Die 74er von Wanderer
- Hirth — die Firmengeschichte
- Selbst restaurieren, Teil 40
- Das Museum von Hans Kupfer
- Portrait Martin Kornhas
- Neracar — Modelle und Geschichte
- Angel Nieto zum 50. Geburtstag
Meinung:
Jauchzet und frohlocket: BMW hat endlich Ernst gemacht: Es gibt keine neuen Motorräder mit dem alten Boxermotor mehr. Zum Heulen? Im Gegenteil
Schon vor zwei Jahren ließ BMW verlauten, das Ende sei gekommen — und ließ den alten Boxer weiter kämpfen. Dann kam im Frühjahr 1996 die Ankündigung, die R 80 GS Basic wäre die letzte Gelegenheit. Und am Donnerstag, den 19. Dezember 1996, machte BMW tatsächlich Ernst und ließ in den Berliner Motorrad-Werken das letzte Modell mit dem alten Boxermotor, eine R 80 GS Basic, vom Band laufen. Grund zur Trauer gibt es deshalb überhaupt nicht, und schon gar nicht für jene, die sich sowieso nie und nimmer eines dieser neuen, fettleibigen Vierventil-Boxer-Modelle von BMW gekauft hätten. Die hätten sich auch nicht gegrämt, wenn BMW den alten Boxer schon vor fünf oder zehn Jahren hätte sterben lassen. Weil sie längst mit mindestens einer alten, noch älteren oder gar uralten BMW versorgt sind. Freuen wir uns, die wir eine R 16, R 51/3 oder R 69 S pflegen. Geradezu jauchzen dürfen jene, die sich rechtzeitig eine R 75/5, R 90 S, R 100 RT oder eine R 80 G/S inklusive dem Gegenstück ST gesichert haben oder schon lange in der Garage stehen haben. Denn jetzt, wo BMW den alten, sogenannten Gleitlager-Boxermotor nach 27 Jahren, Bauzeit endgültig als altes Eisen er-klärt hat, sind alle damit gebauten Modelle auch ein Stück deutscher Motorrad-Geschichte. Ganz egal, ob Sie eine R 65 LS, R 80/7 oder R 100 S haben: ab sofort empfehle, nein, verordne ich ihnen, ihre BMW regelmäßig auf Hochglanz zu wienern und technisch in absolut einwandfreiem Zustand zu halten. Warum? Rund 5000 Mark kostete einst eine R 75/5. Heute, rund ein Vierteljahrhundert später, müssen Sie schon Glück haben, zu diesem Preis überhaupt ein re-staurierungswürdiges Exemplar zu finden — und dann sind Sie mindestens noch einmal den doppelten Betrag los, bis die BMW wieder wie neu dasteht. Ähnliches gilt für eine R 90 S. 8510 Mark wollte BMW im Herbst 1973 haben. Wer seine R 90 S all die Jahre immer nur ordentlich geputzt und gewartet hat, kann —ohne rot zu werden — diesen Preis heute als Untergrenze ansetzen. Nehmen wir noch eine R 80 G/S als Beispiel. Kaum 9000 Mark wollte BMW im Herbst 1980 dafür. Meine Prognose: Im Jahr 2000 wird für eine überdurchschnittlich gut erhaltene und gepflegte G/S der frühen achtziger Jahre nicht viel weniger bezahlt werden müssen. Eine BMW, mit altem Boxermotor natürlich, zum Geldverdienen? Ganz bestimmt nicht. Da gibt es bessere Anlageformen. Aber noch nie waren die Voraussetzungen besser, eine BMW mit geringstmöglichem Wertverlust zu fahren. Im Gegenteil: jetzt, wo neue alte Boxer-Modelle Vergangenheit sind, ist die Freude am Fahren nie billiger — ja vielleicht sogar umsonst.
Seitenanzahl: 98 Seiten
Sprache: Deutsch
Gewicht: 221 Gramm
Eigenschaften von diesem Artikel
- Magazine vom Monat ...
- 3/März
- Magazine aus dem Jahre ...
- 1997