Motorrad Classic 2/98 - März/April 1998 - Die 50er von Honda
Titelbild: Die 50er von Honda. Das Mini-Mumm
PLUS: Victoria KR 3: Boxer einmal anders - William Bill Ivy: Eine Legende - BMW R 51/3 mit Steib TR 500: Die Luxusklasse
Original Inhaltsbeschreibung:
- Die Fünfziger von Honda
- Victoria KR 3
- Mabeco
- BMW R 51/3-Gespann
- James
- Benzineinspritzung bei NSU
- Selbst restaurieren, Teil 46
- Siegfried Wünsche
- Triumph Trident-Renner
- Billi Ivy
Meinung:
Mark Wirtschaft: Teuer einzukaufen ist überhaupt kein Problem. Waren das Zeiten, als ein englisches Pfund Sterling noch 2,40 Mark kostete, ein US-Dollar für knapp 1,50 Mark und 1000 italienische Lire für kaum mehr als 90 Pfennig zu haben waren. Jetzt kostet ein englisches Pfund schon drei Mark und sechs Pfennig, steht der US-Dollar bei gut einsachtzig und für 1000 italienische Lire wollen fast 1,10 Mark bezahlt werden.
All jene Veteranenfreunde, die bislang mit Vorliebe auf Teilemärkten auf der Insel oder in Italien gestöbert haben, werden sich jetzt wohl zweimal überlegen, ob sich die Reise ins benachbarte Ausland überhaupt noch lohnt. Weil dort für uns alles nämlich gut 20 Prozent teurer geworden ist. Oder anders ausgedrückt: Weil unsere Mark mit zunehmender Euro-Hysterie immer weniger wert werden wird. Wer künftig Teile braucht für die Restaurierung seiner Gilera, Moto Guzzi, Ducati oder Laverda, seiner AJS, Royal Enfield, Velocette oder BSA, wird nicht nur anfangen zu grübeln, sondern mitunter sogar rechnen müssen, ob der Spaß und die Freude die Gesamtkosten am Schluß verschmerzen läßt. Was will der Jllg denn? Die paar Teile machen den Kohl doch auch nicht fetter. Und zudem kostet nun mal jedes Hobby Geld. Ich stimme zu. Aber Sie werden sich wundern, was sich da alles summiert: Der Tachometer, die neuen Felgen samt Edelstahl Drahtspeichen, Scheinwerfergehäuse, Rücklicht, Gasdrehgriff, Kraftstoffhahn, Hebeleien, Seilzüge, Dichtungen und so weiter. Was vor gut zwei Jahren noch für insgesamt 4000 Mark zu Buche gestanden hätte, kostet Sie jetzt, im teuren Ausland eingekauft, fast 5000 Mark.
Also lieber im Lande bleiben und sich redlich nähren? Warum nicht? Widmen wir uns also dem, was wir (noch) haben: Adler, BMW, DKW, Horex, NSU, Victoria und Zündapp und dazu all das Konfektionszeug der fünfziger Jahre, was viele bislang als Geraffel verächtlich abgetan haben. Es könnte sich nämlich plötzlich wieder lohnen, nicht nur aus finanzieller Sicht. Weil die Mark schwach und schwächer wird, während die Währungen unserer Nachbarländer stabil bleiben, werden deutsche Veteranen und Teile dafür auch für jene ausländische Interessenten wieder attraktiv, die auf den großen Teilemärkten in diesem unseren Lande stöbern. Und warum soll, für gutes Geld natürlich, nicht die eine oder andere NSU nach England, Horex nach Italien oder BMW nach Frankreich verkauft werden?
Seitenanzahl: 98 Seiten
Sprache: Deutsch
Gewicht: 223 Gramm
Eigenschaften von diesem Artikel
- Magazine vom Monat ...
- 3/März
- Magazine aus dem Jahre ...
- 1998