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Titelbild: Europa / Schottland. Die schottische Folklore ist zugleich blühende Industrie und immer auch seriöse Tradition: Ein Tänzer auf den Highland Games, für MERIAN fotografiert.
Original Inhaltsbeschreibung:
SO SCHÖN SKURRIL
Liebe Leserin, lieber Leser, das Bild der Schotten ist gemeinhin geprägt von einer Mischung aus Wahrheit und Klischee. Dudelsackmusik und tanzende Männer mit strammen Waden in karierten Röcken; Kernland des Whisky und skurrilen Geizes; Heimat der Maria Stuart, des Ungeheuers von Loch Ness und uralter Clans; wilde Natur und verrücktes Wetter - das sind die Stichworte, die vordergründig die Attraktionen des Nordens der britischen Insel ausmachen.
Wir möchten den Kilt des Schotten lüften und Ihnen zeigen, daß das Land weit mehr ist als Klischee. Ein Land mit einer bewegten blutrühstigen Geschichte bis ins 18. Jahrhundert hinein, dem eine aufgeklärte Gesellschaft entwuchs. Die Schotten sind geizig und großzügig, starrköpfig und humorvoll, sentimental und pragmatisch. Den Widerstreit dieser Gegensätze hat insbesondere der schottische Schriftsteller Robert Louis Stevenson in seiner Erzählung Dr. Jekyll und Mr. Hyde herausgearbeitet. Schottland ist ein Land voller Individualisten. Viele Geistesgrößen vom europäischen Kontinent fühlten sich vom Wesen der Menschen und der herben Natur stets angezogen die sie schwärmerisch besangen und poetisch verklärten. Nie sah ich Einsameres, schrieb der von der stillen Weite berauschte Theodor Fontane. Auf den Spuren des märkischen Dichters zu den Orten der Maria Stuart reisten jetzt für MERIAN der Schriftsteller Georg Lentz und der Fotograf Christoph Engel. Und Rosamunde Pileher beschreibt exklusiv für MERIAN, wie sie hier zu einer zweiten Heimat kam.
Geschichtsland, Kulturland, Land der großen Weite nennt die Redakteurin des vorliegenden Heftes, Charlotte von Saurma, ihr Schottland. Sie hat eine sehr persönliche Beziehung zu dem Thema: Auf ihrem Hof in Niedersachsen besitzt sie eine stattliche Gallowayzucht, mit der sie auch großes Ansehen bei schottischen Rinderzüchtern genießt. Klar, daß den Beitrag über die Galloways in diesem Heft nur sie schreiben konnte.
Nicht erst für MERIAN auf die Kuh gekommen: Heftredakteurin und Züchterin Charlotte von Saurma. Galloway-Rinder, die Urviechern gleich in den endlosen Weiten Südschottlands leben, können durch täglichen Umgang als geradezu handzahme Tiere gehalten werden (BILD)
MERIAN Magazin Ausgabe 6/46 Juni 1993
Seitenanzahl: 138 Seiten
Sprache: Deutsch
Gewicht: 316 Gramm
Eigenschaften von diesem Artikel