DAS NACKTMODELL: Die unbehausten Meeresschnecken sind bunt und schön. Achtung, schrille Farben stehen im Tierreich für: giftig! Von Ute Schmidt
ZURBARÄN, DER EXPORTMALER: Spaniens Künstler brauchten Geld, die Kolonien in Amerika Gemälde. Eine lukrative wie riskante Handelsbeziehung. Von Anneke Bokern
TITEL: Kadir van Lohuizen, der Fotograf des Schwerpunkts, nahm diese Szene zu Beginn seines Flussprojekts 1996 bei Koulikoro — 50 Kilometer von Bamako, der Hauptstadt Malis, entfernt — am Ufer des Niger auf.
Schwerpunkt WEGE ZUM MEER - AMAZONAS, DONAU, JANGTSE, MISSISSIPPI, NIGER, OB: Flüsse sind Lebensadern im ursprünglichen Sinn: Wachstum braucht Wasser. Und sie haben Lebensräume erschlossen; als alles Land unwegsam war, ging es nur auf Wasserstraßen voran. Heute befördern sie alles, wonach die Menschen verlangen. Dabei haben die Ströme ihre natürliche Bestimmung nicht verloren — als Wegstrecke universeller Kreisläufe. Ohne Mineralien aus den Bergen wäre die See nicht salzig, ohne Erosion gäbe es keinen Sand am Strand. Wen wundert's, dass manche Völker die Flüsse heilig nennen?
NATIONALE MARINADE Ceviche, Perus Nationalgericht, schmeckt auch den Gästen des Restaurants Chicama in Nev York. Von Michael Saur und Bastienne Schmidt
SIE NANNTEN IHN TUAN JIM In Singapur begegnet-Joseph Conrad dem Mann, der ihn zu seiner berühmtesten Romanfigur inspiriert: Lord Jim. Von Armin Wertz
DER LETZTE SCHLIFF Auch im 21. Jahrhundert bleibt der Guss von Schiffsschrauben ein archaischer Prozess mit ungewissem Ausgang. Von Burkhard Strassmann und Andreas Labes
OB: Der russische Winter hat den Fluss erstarren lassen, ein Schiff steckt fest im sibirischen Eis — und mit ihm die gesamte Mannschaft. Bislang galt das Prinzip Hoffnung. Noch stets brach jeder Frühling die Schollen und löste alle Taue. Doch dieses Mal scheint alles fraglich: Ob Boot und Crew je wieder aus Surgut wegkommen?Eine Reportage von Maik Brandenburg
DONAU: Das Donauland ist ein Kulturraum, an dem sich Okzident und Orient trafen, bekämpften und schließlich versöhnten. Türkische Hinterlassenschaften finden sich bis nach Donaueschingen, deutsche Reminiszenzen im Donaudelta. Eine Spurensuche von der Quelle bis zur Mündung. Eine episodische Flussreise von Zora del Buono
AMAZONAS: Bald nachdem sich die Quellflüsse des Amazonas das schmale Band der Anden hinabgestürzt haben, vereinigen sie sich zum wasserreichsten Fluss der Welt, der den südamerikanischen Kontinent von West nach Ost durchquert. Nur mit Schiffen sind die Siedlungen des Menschen erreichbar. Und nur auf dem Wasserweg erfährt der Reisende die Wunder einer einzigartigen Natur. Ein Reisetagebuch von Karl J. Spurzem
NIGER: Vier Menschen, vier Lebensalter, vier Beziehungen zum größten Fluss Westafrikas: In Guinea erkundet ein Kind seine Magie; in Mali macht eine junge Fischerfrau Urlaub von Fluss; in Niger baut sich eine Architektin ein Haus am Wasser und denkt über Heimat nach; in Nigeria blickt eine greise Demonstrantin zurück auf ihren letzten Kampf. Vier Porträts von Judith Reker
MISSISSIPPI: Bemerkenswert, wie US-Amerikaner die Lebensader ihres Kontinents sehen: vorzugsweise in der sehnsuchtsvollen Rückwendung zur Zeit der Raddampfer. In der Gegenwart ist der Fluss ihnen fremd, unheimlich sogar, die Städte verschanzen sich hinter Deichen und Mauern. Deshalb wissen Mississippi-Anrainer auch nur wenig über die Binnenschiffe, die jedes Jahr 500 Millionen Tonnen Ladung am Meer abliefern. Monolog eines Flusslotsen. Von Olaf Kanter
JANGTSE Für Tibets Buddhisten ist der Fluss auch Wolke, Regen und Meer. Vor allem aber heiliges Buch. Sie lösen Worte in Wasser, drucken Verse auf Wellen und lassen den Jangtse erzählen. Vom Kreislauf des Lebens, von der Reise zum Ozean der Weisheit. Eine Betrachtung von Dimitri Ladischensky
IM KIELWASSER Von sibirischen Türstehern, amerikanischen Tornados, tibetischen Kreislaufproblemen, von Schoßhunden in Rumänien, von brasilianischem Zeit-Verlust und Umwegskrämern in Niger. Sechs Autoren und ein Fotograf