Deutsche Waffen für die Saudis? Bislang dachte Kanzler Helmut Schmidt über Rüstungsexporte "wie ein Juso". Nun aber möchte er die dringlichsten. Wünsche Saudi-Arabiens nach deutschen Waffen erfüllen - eine eklatante Abkehr von der Bonner Politik, kein Kriegsgerät in Spannungsgebiete zu liefern. Auf der Wunschliste der Saudis obenan steht der westdeutsche Kampfpanzer Leopard 2.
Unmut über Ehrenberg: Unter Bonns Sozialdemokraten wächst der Unmut über einen Spitzengenossen : Arbeits- und Sozialminister Ehrenberg scheint vielen nicht der rechte Mann für die rauhen 80er Jahre. Unbeirrt von allen Voraussagen setzt Ehrenberg bei seinen Versprechungen an Rentner und Arbeitslose auf Wachstum. Aber die Wirtschaft schrumpft eher Ehrenbergs Planzahlen stimmen nicht mehr.
Gastarbeiter fordern Wahlrecht: "Immer wenn es sich um einen demokratischen Akt handelt, bin ich draußen vor", klagt der im niedersächsischen Garbsen lebende Türke Teoman Atalay - Betriebsrat und SPD-Funktionär. Er verlangt, wie viele der über vier Millionen Ausländer in der Bundesrepublik, kommunales Wahlrecht. Zum erstenmal muß jetzt ein Gericht darüber entscheiden.
Totenkopf: Umstrittenes Symbol: Wer das Totenkopf Symbol benutzt, muß künftig mit Strafe rechnen. Bislang hatten Staatsanwälte Ermittlungen gegen alte und neue Nazis, die das makabre Kennzeichen verwendet hatten, meist eingestellt. Nun belegt ein vom Bundesjustizministerium angefordertes Gutachten: Der Schädel war ein "unverwechselbares Signet" der SS und der Waffen-SS.
Giscards wackelnder Thron: Frankreich wird "von einem republikanischen Monarchen" regiert, dessen Thron, vier Monate vor den nächsten Präsidentschaftswahlen, nicht mehr so sicher scheint wie bisher: Valery Giscard d'Estaing ist durch Polit-Skandale und eine katastrophale Wirtschaftsbilanz angeschlagen. Umfrage-Institute geben ihm nur noch vier Punkte Vorsprung.
Afrika: "Ohne Zukunft, ohne Hoffnung?": Im Jahr 1960 erlangten 17 Kolonien südlich der Sah ara ihre Unabhängigkeit: Für die schwarzen Völker begann das Zeitalter der Freiheit - und der politischen, sozialen, ökonomischen Krisen und Katastrophen. In einer sechsteiligen Serie berichtet SPIEGEL Redakteur Gunar Ortlepp über den "dunklen Kontinent", in dem es nicht heller werden will.
Italiens Front gegen den Terror: Vor zwei Jahren war der Sozialist Sandro Pertini zum Staatspräsidenten gewähl worden - im 16. Wahlgang, ein Verlegenheitskandidat, so schien es. Heute ist Pertini, 84, Anführer einer landesweiten Front, die dem Terror im Land die Stirn bieten will.
Zinsen strangulieren die US-Wirtschaft: Die meisten Amerikaner verdienten im letzten Jahr weniger Geld als zuvor. Weil die wirtschaftlichen Aussichten ungewiß und die Kredite zu teuer sind, halten sie sich bei größeren Ausgaben - etwa beim Autokauf oder Hausbau - zurück. Die hohen Zinsen, so klagt die Industrie, strangulieren die Wirtschaft.
Der Tod der Ingeborg Bachmann: Im Oktober 1973 starb in Rom Ingeborg Bachmann an den Folgen schwerer Verbrennungen. über die Herkunft der Brandwunden gab es zahllose Spekulationen, die in der Version gipfelten, die Dichterin sei ermordet worden. Wie es wirklich war, das glauben jetzt die Pflegerinnen des Bachmann-Nachlasses belegen zu können. Sie erheben massive Vorwürfe gegen eine Freundin Ingeborg Bachmanns.
Spritze gegen Rückenschmerzen: Mit einem Röntgenbild-Verstärker dirigiert der Arzt die Nadel ins Ziel; dann spritzt er eine Substanz namens Chymopapain in die "vorgefallene" Bandscheibe. Erfolg: Der Knorpel zwischen zwei Wirbeln, der schmerzhaft auf den Ischiasnerv drückte, wird aufgelöst. Das in den USA erprobte Verfahren soll auch in der Bundesrepublik zugelassen werden.