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Der Spiegel Nr.43 / 16 Oktober 1967 - Etikette der Bundeswehr
Titelbild: Etikette der Bundeswehr
Original Inhaltsbeschreibung:
Spiegel-Verlag/Hausmitteilung vom Datum: 16. Oktober 1967 - Betr.: Parteien
Aus dem Protokoll der Bundespressekonferenz vom 11. Oktober 1967:
FRAGE: Eine Frage zu der Vorbereitung der Debatte am Freitag: Haben heute Sozialdemokraten im Kabinett Anstoss genommen an dem (von Kanzler Kiesinger benutzten) Slogan Anerkennungspartei? AHLERS : Nein. Es haben keine Kabinettsmitglieder Anstoss genommen, und auch der Bundeskanzler ist auf das Thema nicht eingegangen, weil — jedenfalls , soweit ich das beurteilen kann — alle, auch die sozialdemokratischen Kabinettsmitglieder, genau wissen, was der Kanzler und wen er gemeint hat, nämlich keine der im Bundestag vertretenen Parteien und auch keine Teile von im Bundestag vertretenen Parteien.
FRAGE: Herr Ahlers , können Sie etwas näher sagen, wen er eigentlich gemeint hat? (Lachen) AHLERS: Ich kann das gerne ganz allgemein sagen. Gemeint sind diejenigen Gruppen im ausserparlamentarischen Raum und einschliesslich in der Publizistik, die ja mit einer gewissen Intensität in den vergangenen Wochen und Monaten immer mehr in Richtung auf eine sogar De-jure-Anerkennung des zweiten deutschen Staates drängen und sich davon offenbar irgend etwas Politisches versprechen. (Zuruf: SPIEGEL.) Wenn hier der SPIEGEL genannt wird, so kann ich als ehemaliges Mitglied dieser Redaktion sagen, Herr Augstein ja, der SPIEGEL nein. ( Zuruf: Eine Augstein-Partei. ) Ich glaube nicht, dass Herr Augstein in der Lage sein würde, eine Partei in Deutschland auf die Beine zu bringen. Ich glaube auch nicht, dass er es will.
Als Autobiograph gab sich Konrad Adenauer, mit einer Anspielung auf den Titel der Bismarck-Memoiren Gedanken und Erinnerungen, bescheiden: Es genügt, wenn ich mich erinnere. Die Gedanken sollen sich lieber die Leser machen. Sie werden womöglich beides tun, wenn sie herausfinden, mit welcher, sagen wir — geradlinigen Sparsamkeit Adenauer operierte, dachte und schrieb . Erfüllt zum Beispiel sind, auf zwei Buchseiten nacheinander, die Zeit mit Gesprächen, er selber von größter Sorge, Nachfolger Erhard von einem nicht zu bändigenden Ehrgeiz. Aus dem jetzt erscheinenden dritten Band von Adenauers Erinnerungen veröffentlicht der SPIEGEL jenen Abschnitt, in dem Adenauer 1959 seiner Kandidatur auf das Amt des Bundespräsidenten zunächst zustimmte, sie dann aber wieder zurückzog, aus Sorge um die Nachfolge: Überanstrengen Sie sich nicht, Herr Erhard!
- TITELGESCHICHTE Bundeswehr-Etikette
- SPIEGEL-GESPRÄCH Mit Generalleutnant Wolf Graf von Baudissin
- RUDOLF AUGSTEIN Anerkennungspartei
- MEMOIREN Konrad Adenauer über die Vorgeschichte der Bundespräsidentenwahl 1959
- SERIEN Wer niemals eine Schraube sah / Zwischenbilanz der Entwicklungshilfe
- Die Sowjet-Union 1967
- SPIEGEL-GESPRÄCH Mit dem deutschen Sportbund-Präsidenten
- BÜCHER Gerhard Zwerenz über Ernst Herhaus Die homburgische Hochzeit
- uvm.
Seitenanzahl: 218 Seiten
Sprache: Deutsch
Gewicht: 407 Gramm
Eigenschaften von diesem Artikel
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