Der Spiegel Nr.15 / 9 April 1973 - Radikale im Staatsdienst
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Der Spiegel Nr.15 / 9 April 1973 - Radikale im Staatsdienst

Titelbild: Radikale im Staatsdienst - Wie Rot dürfen Lehrer sein? Spiegel-Reporter über Ost-Berlin: Was West-Besucher erwartet.

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Original Inhaltsbeschreibung:

In diesem Heft:

  • Vetter siegt für Brandt: Kanzler Brandt will auf dem SPD-Parteitag in Hannover ein Ver­mögensbildungsprogramm durchbringen. Seit vergangener Woche kann er auf die. Stimmen der Gewerkschaftsmitglieder zählen: DGB­ Chef Vetter schwor seine Kollegen auf das Kanzler-Programm ein.
  • Konjunktutdebatte: Deutschland im Boom: Er habe ein "weitgreifendes stabilitätspolitisches Konzept", ver­kündete Finanzminister Schmidt vergangene Woche. Vorerst aber klettern die Preise ungehemmt, denn die Kreditbremsen der Bundes­bank greifen kaum. In der Haushaltsdebatte stritten Regierung und Opposition um die stabilisierende oder inflationierende Wirkung von Schmidts 120-Milliarden-Haushalt.
  • Mitbestimmung in Hamburgs Schulen: Hamburgs SPD hat das "fortschrittlichste Schulverfassungsgesetz der Bundesrepublik" durchgebracht. Die, CDU-Opposition nennt es "für den Mißbrauch äußerst brauchbar". Strittig ist, ob Schüler künftig ihren Rektor mitwählen sollen. Fraglich ist, ob sie es auch können.
  • Sowjet-Reform: Generaldirektoren an die Macht: Die Wirtschaft der UdSSR steckt in einer Krise, die Wachstumsraten sinken. Als Ausweg soll jetzt eine durchgreifende Reform anlaufen: Die 40 Industrie-Ministerien werden entmachtet, die Betriebe zu Konzernen verbunden, Manager übernehmen die Leitung - fast wie im Westen.
  • IRA-Chef entkam von Bord der "Claudia": 30 Minuten bevor die irische Marine das Schmuggelschiff  "Claudia" mit Waffen für die, IRA aufbrachte, war die wich­tigste Fracht bereits von Bord: IRA-Chef David O'Con­nell und ein schwarzer Leder­koffer voller Geheimdoku­mente. Der deutsche Kapitän Flügel und der deutsche Waffenhändler Leinhäuser berichteten dem SPIEGEL, wie O'Connell entkam.
  • Kunst aus China: Beim Bau eines Atombunkers stie­ßen rotchinesische Soldaten auf feudale Reste - auf eine mit Klein­odien überhäufte Grabkammer, die auch eine kunsthistorische Sensa­tion barg: ein Totenkleid aus Jade. Rund 400 altchinesische Kunst­werke, allesamt erst in den letzten 20 Jahren ausgegraben, schickt Mao kommenden Monat erstmals auf West-Tournee, zunächst nach Paris, dann auch nach London.
  • Schnupfenviren blockiert: Millionär müßte sein, wer sich derzeit verläßlich gegen Schnupfen wappnen wollte. Denn noch kostet jede Behandlung mit Interferon, einem schwer zu isolierenden körpereigenen Eiweiß, "mehrere tausend Dollar". Aber die in einem Modellversuch bewiesene Wirkung der Substanz läßt hoffen, daß der Sieg über die banalste der Menschheits­plagen nicht mehr fern ist.
  • Springer will Slums verkaufen: Verleger Axel Springer erwarb zwischen 1963 und 1971 in Hamburgs Altstadt ein Elendsviertel, in dem er nach eigenen Angaben ursprüng­lich Verlags-Neubauten errichten wollte. Jetzt will er die verkommenen Häuserzeilen veräußern. Doch Käufer sind rar. Denn die Stadt wird das Viertel wahrscheinlich zum Sanierungsgebiet erklären. Springer kann die Grundstücke daher kaum mit Gewinn verkaufen.
  • ITT -Komplott gegen Allende aufgeklärt: Der US-Mammutkonzern ITT treibt eigen­mächtig Außenpolitik. Konzernchef Geneen bietet dem mächtigen Geheimdienst CIA und Nixons Kissinger eine Million Dollar an - wenn damit Allende, Chiles marxisti­scher Präsident, gestürzt wird. Worüber es bislang nur Verrnutungen gab, herrscht seit letzter Woche Klarheit. Vor einem US­ Senatsausschuß gab ITT-Mann Neal zu: Der Firma sei es 1970 mit ihren Umsturzplänen darum gegangen, in Chile "ein zweites Kuba zu verhindern", die Chilenen seien schließ­lich "große Demokraten". Kommentar der "New York Times": "Es wird immer schwie­riger, das Macht-Monopol der Regierung und ihrer skrupellosen Helfer zu brechen."
  • Run auf kanadische Grundstücke: Bundesdeutsche Immobilienjäger erwarben so viele kanadische Wäl­der, Wohnhäuser und City-Grundstücke, daß jetzt nationalstolze Kanadier ein Verbot der Ausländer-Käufe fordern. Neben der "Neuen Heimat" sowie deutschem Finanz- und Familienadel wie Oetker und dem Haus Thurn und Taxis investieren immer mehr Kleinanleger.

9 April 1973

Seitenanzahl: 194 Seiten

Sprache: Deutsch

DS-DE.1973.nr.15

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