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Der Spiegel Nr.41 / 2 Oktober 1972 - Krebs
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Der Spiegel Nr.41 / 2 Oktober 1972 - Krebs

Titelbild: Krebs - Wird die Krankheit heilbar?

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Original Inhaltsbeschreibung:

In diesem Heft:

  • Rot setzen, Schwarz spielen: Wenn Bundeskanzler Brandt und Außenminister Walter Scheel nur woll­ten - sie könnten deutsches Staatsoberhaupt werden. Mit Angeboten wie diesem versucht Rainer Barzels Christenunion für den Notfall eines unentschiedenen Wahlausgangs SPD oder FDP für eine Koalition mit der CDU/CSU zu gewinnen. Doch einstweilen bleiben die Freien Demokra­ten hart. Bundestagskandidat Maihofer, Programmdenker der ehemali­gen Pendlerpartei: "Rot setzen, Schwarz spielen, das geht nicht."
  • Ende des Religionsunterrichts?: Warum sich so viele Schüler vom Religionsunterricht abmelden und was die Teilnehmer von diesem Fach halten, erforschte ein Psychologe in München so gründlich wie niemand vor ihm. Seine Untersuchung zeigt, daß der herkömmliche Religionsunterricht vor allem an Gymnasien fast keine Chance mehr hat. Die meisten Oberschüler halten ihn für "ver­lorene Zeit". Mit der Abmeldung weiterer 25 bis 50 Prozent der Schüler vom Religionsunterreicht müssen die Kirchen und Schulen rechnen.
  • Chance für Vera Brühne: Noch in diesem Monat wird möglicherweise darüber entschieden, ob Westdeutschlands spektakulärster Mord-Prozeß - das Verfahren gegen Vera Brühne - wieder aufgerollt wird. Mit Hilfe renommierter Gerichtsmediziner wollen die Anwälte in einem zweiten Prozeß die Feststellungen des Gerichts von 1962 über den Todeszeitpunkt der Mordopfer Otto Praun und Elfriede Kloe erschüttern. Denn: Nach neuen Forschungen über die Totenstarre könnte zu­mindest Elfriede Kloo 48 Stunden nach der ur­sprünglich angenommenen Tatzeit erschossen worden sein - zu einer Zeit mithin, für die Vera Brühne ein einwandfreies Alibi hat.
  • Kambodscha: Land ohne Hoffnung: 70 Prozent Kambodschas werden von Kommunisten beherrscht, "Wenn die Guerillas das ganze Land kon­trollieren wollten, könnten sie das tun", urteilen US-Militärs in Pnom Penh. Als 1970 US- Truppen in das Land einfielen, herrschte dort noch Frieden. Seither hat Marschall Lon Nol Kambodscha so abgewirtschaf­tet, daß nicht einmal die neuesten Gerüchte vom bevorstehenden Frieden in Indochina den Bürgern Hoffnung machen konnten.
  • Schwarzsender im Sowjet-Äther: "Zar aller Reußen", "Schwarzer Baron", "Der Faulenzer" oder "Nata­schas Traum" - unter solch ausgefallenen Tarnnamen melden sich täg­lich illegale Funkstationen in der Sowjet-Union. Etwa 20 000 Radioama­teure ohne Lizenz - meist Jugendliche mit selbstgebastelten Geräten - kontern die Eintönigkeit der Staatssender mit eigenen Programmen: mit westlicher Popmusik und politischer Kritik, mit Witze·n und Sexualkunde.
  • Klassizismus rekonstruiert: In einem Stil, der sich "klassizi­stisch" an der Antike orientierte, und mit vaterländischen Themen wie dem" Tod des Marat" war Jaques Louis David der offizielle Maler der Französischen Revolution doch auch Napoleon diente er mit Staats­gemälden. Über politische Perioden und Ländergrenzen hinweg, bei Bör­senbauten so gut wie bei Möbel­ornamenten beherrschte der Klassi­zismus die Kunst-Epoche um 1800. Eine große Londoner Ausstellung rekonstruiert das Zeitalter.
  • Abschied vom Blei: Ob Dienstanweisung, Geschäftsbericht oder neuer Lok-Fahrplan der Bundesbahn - das bislang zeitraubende Hin und Her zwischen Autor und Setzerei soll künftig bei derlei Drucksachen wegfallen. Nach einem neuen Verfahren füttert die Vorzimmersekretärin einen Computer, der seinerseits die Arbeit des Setzers übernommen hat.
  • Neue Hoffnung auf Reform: Auf der Währungskonferenz in Washington ließen die USA erstmals wis­sen, wie sie sich ein neues Weltwährungssystem vorstellen: Der Dollar soll nicht mehr die einzige Reservewährung sein, ein Kunstgeld - "Sonderziehungsrechte" - die Rolle des internationalen Zahlungs­mittels übernehmen. Wirtschaftsminister Helmut Schmidt in einem SPIEGEL-Interview: "Die Amerikaner haben den Absprung gefunden."
  • Milliarden-Geschäft mit Moskau: Die westdeutsche In­dustrie steht erneut vor einem Super-Han­del mit den Sowjets: Für etwa 1,5 Milliarden Mark soll sie Maschi­nen und Produktions­anlagen für ein Hütten­werk in Karelien lie­fern, das nach einem von dem Stahlfabrikan­ten Korf in Hamburg praktizierten Verfahren arbeiten wird. Im Gegengeschäft wollen die Russen bis 1985 jährlich rund zwei Millionen Tonnen hochreduziertes Erz ("Eisenschwamm") in die Bundesrepublik schicken.
  • Capital Growth-Fund schrumpft gegen Null: 200 Millionen Mark haben westdeutsche Sparer seit 1962 in den Bahama­ Fonds Capital Growth investiert und dabei bis zu 18 Mark je Zertifikat bezahlt. Jetzt versuchen die inzwischen nach Costa Rica weiter­ gezogenen Fondsmanager die Papiere über Mittelsmänner zum Stück­preis von einer Mark zurückzukaufen. Die Investment-Löwen wollen dadurch einer Prozeßlawine entkommen, die Anteilseigner und Staats­anwälte gegen sie in Bewegung setzen.

2 Oktober 1972

Seitenanzahl: 218 Seiten

Sprache: Deutsch

DS-DE.1972.nr.41

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