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Der Spiegel Nr.39 / 18 September 1972 - Ausländer in der Bundesrepublik
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Der Spiegel Nr.39 / 18 September 1972 - Ausländer in der Bundesrepublik

Titelbild: Ausländer in der Bundesrepublik

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Original Inhaltsbeschreibung:

In diesem Heft:

  • Finale in Bonn: Unerwartet zurückhaltend begann Willy Brandt seinen Wahlkampf. In einer Rede sinnierte er, der erste SPD-Kanzler der Nachkriegszeit sei länger im Amt geblieben, als er selber angenommen habe. Eine Woche vor der Vertrauensfrage hatten Bonns Parteien ihre Strategie festgelegt. In einem SPIEGEL-Gespräch vermutet SPD Verteidigungs­minister Leber, daß die "innere Sicherheit" das rechte Thema sei. CDU-Schatzmeister Kiep behauptet in einem SPIEGEL-Interview, der CDU-Wahlkampf werde "von den breiten Schichten unseres Volkes" finanziert. In dieser Woche werden sich Koalition und Opposition noch einmal im Plenarsaal befehden: Die Rentenreform ist noch immer strittig, beide Bewerber sind um das Wohlwollen der Rentner bemüht.
  • Fürstenfeldbruck: Absprache mangelhaft: Für die Befreiung der israelischen Olympia-Geiseln standen die Chan­cen laut Münchens Polizeipräsident Schreiber nur 1 :99. Aber die Ein­ Prozent-Chance hätte besser ge­nutzt werden können: Die Scharf­schützen waren unzureichend aus­gebildet, ihre Waffen unzweck­mäßig, die Zielabsprache war man­gelhaft, der Einsatzplan offenbar nicht zu Ende gedacht. Statt im Aus­land erprobter Psycho-Tricks und Kampfmethoden mobilisierten die Krisenstäbler "Lebenserfahrung".
  • Paninternational : Tödliche Schlamperei: Den Absturz eines Urlauber-Jets der mittlerweile bankrotten Charter­firma Paninternational hätten Beamte wahrscheinlich verhindern können. Luftfahrt-Bundesamt und Verkehrsministerium, so ermittelte ein Par­lamentsausschuß, wußten von Schlampereien bei Paninter - dennoch verlängerten sie immer wieder die Betriebserlaubnis für die Firma.
  • Verstärkter Terror in Nordirland: Notfalls eine Million Menschen will die Irische Republikanische Armee für die Wiedervereinigung Irlands opfern. Das erklärte IRA-Ober­befehlshaber Sean MacStiofain in einem SPIEGEL-Interview (S. 104). In ihrem Untergrund-Kampf will die Bomben-Truppe demnächst das Vietnam erprobte Schnellfeuer­gewehr M-16 und drahtlos zündbare
    Landminen einsetzen, ihre Bomben sollen jetzt auch auf der Briten­ Insel detonieren.
  • Autos aus Gold für Volk ohne Schuhe: Ein erwachender Wirtschaftsriese, die Großmacht von morgen - über­schwenglich preist Brasiliens Militärregime den Fortschritt des Ent­wicklungslandes. Doch den Fortschritt bezahlt das Volk: Die Mehrheit der Brasilianer ist heute ärmer als noch vor zehn Jahren.
  • Neue Wege zum Kinopublikum: Deutschlands Kinobesitzer erproben neue Wege zum Publikum: Die großen Filmtheater-Ketten - allein der Ufa-Aufkäufer Heinz Riech ge­bietet über 66 Häuser - installieren Kuschelsitze und erlauben sogar das Rauchen. Ihre Konkurrenten von den unkonventionellen Mini-Stu­dios werben dagegen mit Oualitätsfilmen vor allem um die Jugend. Der Erfolg gibt beiden recht: Erstmals gehen wieder mehr Leute ins Kino.
  • Geheimes Psycho-Porträt des "Führers": Er hielt sich für den "größten Feld­herrn aller Zeiten" und für den "här­testen Mann in der Geschichte" - doch das Image vom Supermann, das er sich zulegte, trug Hitler zu unrecht. In einer Fern-Analyse, die der amerikanische Freud-Schüler Walter C. Langer 1943 für den US­ Geheimdienst anfertigte, kam er zu dem Ergebnis: Der "Führer" sei ein Weichling gewesen, der unter Im­potenz litt, Pornofilme schätzte und seine Minderwertigkeitskomplexe in der Politik abreagierte.
  • Kredite aus der Luft: Die Bundesbank wirft Westdeutsch lands Kre­ditinstituten vor, sie weichten mit Geschäfts­tricks die Stabilitätspolitik der Zentralbank auf: Indem sie sich gegenseitig verstärkt Kredite einräumen und an ihre Kunden weitergeben, vergrößern die Geschäftsbanken den Spielraum für Ausleihungen weit über die von der Bundesbank gezogenen Grenzen hinaus. Durch Verschärfung des Bundesbank­gesetzes will Wirtschafts- und Finanzminister Helmut Schmidt den Bankern das Geschäft verleiden. Bundesbankier Otmar Emminger zu den gegenwärtigen Bankpraktiken: "Da wird die Inflation geschürt."
  • VW-Ersatzteile werden knapp: Volkswagenfahrer werden demnächst etwas länger auf die Repara­tur ihrer Fahrzeuge warten müssen. Durch übereilte Installation eines Super-Computers droht im VW-Konzern die Ersatzteilversorgung zusammenzubrechen. Verzweifelte Händler beginnen bereits Neu­wagen auszuschlachten, um Altkunden bedienen zu können. Dem Konzern drohen monatliche Umsatzeinbußen von 100 Millionen Mark.
  • Die Geschäfte des Sizilianers Sindona: Als erster Europäer erwarb der sizilianische Bankier Micheie Sindona die Kontrolle über eine große US-Bank, die Franklin National Bank in New York. Das Wallstreet-Establishment fürchtet, dies sei nur der Beginn einer Reihe ähnlicher Aktionen Sindonas, der als Spezia­list für geheimnisvolle. Millionengeschäfte im Auftrag anonymer Geldgeber gilt. Der Sizilianer, zu dessen Kunden auch der Vatikan gehört: "Ich könnte jeden Tag 100 Millionen Dollar in den USA investieren."

Seitenanzahl: 186 Seiten

Sprache: Deutsch

Gewicht: 320 Gramm

DS-DE.1972.nr.39

Eigenschaften von diesem Artikel

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