Der Spiegel Nr.50 / 6 Dezember 1971 - Abkommen mit der DDR
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Der Spiegel Nr.50 / 6 Dezember 1971 - Abkommen mit der DDR

Titelbild: Unterwegs zur Anerkennung: Abkommen mit der DDR

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Original Inhaltsbeschreibung:

In diesem Heft:

  • Rote Beratung: Eine "Verbindung von Studium und Politik", die zum "wissenschaft­lichen Sozialismus" und von dort "bis zum Sieg" führt - so sind die Ratschläge, die Erstsemestern an westdeutschen Universitäten zuteil werden. Erste Erfahrungen zeigen, daß diese Art Studienberatung "Roter Zellen" und anderer linker Gruppen Erfolg hat.
  • Die Gewerkschaften kämpfen weiter: Noch immer wird in Nordwürttemberg/Nordbaden weiter gestreikt. Die Hamburger Metaller bereiten eine Streik-Urabstimmung vor (Seite 91). Im öffentlichen Dienst begannen die Verhandlungen um mehr Gehalt und Lohn für 1,8 Millionen Beschäftigte, die ebenfalls zum Arbeitskampf füh­ren können (Seite 50). Überdies drohen die, Gewerkschaften mit Aktio­nen, falls die Mitbestimmungsrechte im neuen Betriebsverfassungsgesetz eingeschränkt werden. In der vergangenen Woche lehnte der Bundesrat, in dem die CDU die Mehrheit hat, bereits das neue BVG ab (Seite 95).
  • Sträfliches ohne Strafe: Billige Landkäufe westfälischer Prominenter aus Stadtbesitz haben im Bonner und Düsseldorfer Justizministerium Überlegungen ausgelöst, wie ein strafwürdiger, aber im Strafgesetzbuch nicht geführter Tatbestand geahndet werden kann: Vergeudung von Steuergeldern.
  • Gespräch mit Sowjetfunktionär Sagladin: Zum erstenmal stellt sich ein Spitzenfunktionär aus dem sowjetischen Parteiapparat West-Journalisten: Wadim Sagladin, Westexperte des Zentralkomitees, äußert sich in einem SPIEGEL-Gespräch zu gesell­schaftlichen Veränderungen als Folge des Ost-West-Ausgleichs und über Moskaus Pläne mit Bonn. Er sieht "große Chancen für beide Länder".
  • Englands Soldaten müssen sterben: Mit Mord und Terror wehren sich Nordirlands unterprivilegierte Katholiken gegen die pro­testantische Herrschaft wie gegen die briti­sche Besatzung. Der einzige Bürgerkrieg, der in Westeuropa derzeit geführt wird, kostete in diesem Jahre 136 Menschen das Leben - die meisten sind Opfer der militanten" Irischen Republikanischen Armee", die für die Sache der Katholiken bombt. Joe Cahill, einer der Führer dieser Guerilfatruppe, drohte britischen Polizisten und Soldaten den Tod an. Er will Irland wiedervereinigen und den Guerillakrieg notfalls sogar nach England und in die Republik Irland tragen.
  • Aragon über Matisse: 1941 hatte Henri Matisse den Schriftsteller Louis Aragon zum "Zeugen" seiner Arbeit "erwählt": Monatelang durfte er ihm beim Malen zusehen, wurde er vom Künstler über dessen Stil-"Tricks" wie dessen Modelle informiert. Eine späte Frucht dieser Kooperation erschien jetzt in Paris: Aragons "Henri Matisse, roman" - von derfranzösischen Kritik als das literarische "Ereignis der Saison" gefeiert.
  • Märchen vom bösen Wolf: Der Wolf, seit alters als blutrünstig und verschlagen geschildert, ist an­ders. Verhaltensforscher haben her­ausgefunden, daß Wölfe Menschen gegenüber eher scheu und friedlich sind. überdies: Organisation und hierarchischer Aufbau der Wolfs­rudel gleichen den sozialen Ordnun­gen, wie sie, Früh- und Vormenschen mutmaßlich entwickelt haben.
  • USA wollen Dollar abwerten: "Was wollen Sie denn - acht, neun oder zehn Prozent Dollar-Abwertung?" fragte US-Schatzminister Connally seine völlig überraschten Gesprächspartner. Mit dem Angebot, den Dollar abzu­werten, eröffneten die USA auf der Währungskonferenz der zehn größten westlichen Kölnische Rundschau Industrieländer in Rom erstmals die Möglichkeit, das gesamte Währungssystem zu sanieren. Als Gegenleistung verlangen die USA den Abbauprotektionistischer Handelssperren der Europä­ischen Gemeinschaft sowie eine zusätzliche Aufwertung von Mark und Yen.
  • Stahlpaket zwischen Hoesch und Hoogovens?: "Das ist ein wahrhaft europäischer Durchbruch", freute sich Friedrich Harders, Generaldirektor des Dortmunder Stahlkonzerns Hoesch, nach jüngsten Gesprächen mit dem niederländischen Trust Hoogovens. Beide Unternehmen wollen in Holland eine gemeinsame Dachgesellschaft er­richten, die als Konzernzentrale beide Gesellschaften kontrollieren soll. Diedeutsche Mitbestimmung würde dann in die Niederlande exportiert.
  • Führungskrise bei der IHB: Die Frankfurter Investitions- und Handelsbank (IHB) - einstim Besitz des gestürzten Bankiers Rudolf Münemann - geriet erneut in Schwierigkeiten: 80 Millionen Mark pumpte sie in das angeschlagene Unternehmen Gutbrod; etwa 30 Millionen Mark muß sie jetzt schon als Verlust einplanen. IHB-Chef Hans Götz wurde vorläufig beurlaubt.

6 Dezember 1971

Seitenanzahl: 202 Seiten

Sprache: Deutsch

DS-DE.1971.nr.50

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