Der Spiegel Nr.40 / 29 September 1965 - Strauß gegen Mende
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Der Spiegel Nr.40 / 29 September 1965 - Strauß gegen Mende

Titelbild: Strauß gegen Mende. Der Kampf um die Regierungsbildung

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Original Inhaltsbeschreibung:

  • TITELGESCHICHTE: Regierungsbildung
  • RUDOLF AUGSTEIN Bildnis eines Justizministers
  • HERMANN SCHREIBER Über Sieger und Verlierer nach der Bundestagswahl
  • AUTOMOBILE:
    Reifen-Reklame
    Audi-Preis
  • JUSTIZ Fernmeldegeheimnis
  • PRODUKTE Feuerzeuge
  • BERUFE Krankenschwestern
  • SERIE: ich sehe den Sturm aufziehen
  • SPORT:
    Fußball
    Leichtathletik
  • SOWJET-UNION
    Der häßliche Russe
    Deutscher Botschafter
  • NIEDERLANDE Katholiken
  • THEATER Tschechoslowakei
  • BÜCHER Lothar-Günther Buchheim über Francoise Gibt: „Leben mit Picasso
  • uvm.

Spiegel-Verlag/Hausmitteilung vom Datum: 27. September 1965 - Betr.: Wahl Spiegel 2

Das Stadtbild, meldete SPIEGEL-Vertriebsinspektor Bischoff am Wahlmontag aus Berlin, wurde schlagartig lebhafter, als der SPIEGEL an den Kiosken ausgeliefert wurde und die Sonderhändler der Berliner Grossisten in den Strassen erschienen. Von den Sonderhändlern wurde der SPIEGEL mit Ausrufen angeboten, die Kiosk- Händler wurden durch die Ausrufe angespornt und stellten sich vor die Kioske, um zu verkaufen. Andere stationäre Händler alarmierten Funkstreifen der Polizei, um allzu nahe rückende Sonderhändler zum Platzwechsel zu veranlassen.

Um 3.45 Uhr hatte Rudolf Augstein die letzten Korrekturen am Seitenrand gemacht; um 4.30 Uhr war in Hamburg, um 5.30 Uhr in Köln das erste Rotationsdruckwerk angelaufen; um 10.30 Uhr hatte die Chartermaschine der PAA mit dem neuen SPIEGEL in Tempelhof aufgesetzt, bereits um 11.00 Uhr der letzte Berliner Zeitschriftengross ist mit seinem Abholfahrzeug den Flughafen verlassen. Drei Charter-Maschinen, drei Linien-Maschinen und 27 Lastwagen beförderten 220000 Pfund SPIEGEL, weitere 160000 Pfund fuhren per Bahn. In Stuttgart gelang die Entladung des Charterflugzeugs in 13 Minuten, weil die Grossisten sogar mit Taxis auf das Rollfeld gedurft hatten. Auf der Tour nach Frankfurt wurde Fahrer Sajitz am Steuer eines mit SPIEGEL-Heften randvollen 18,5-Meter-Lastzuges der Union-Transportbetriebe von der Polizei gestoppt, da die Frankfurter Innenstadt wegen der Automobilausstellung tagsüber für Lastkraftwagen gesperrt war. Doch als sich die Doppel-Kradstreife von der heissen Fracht überzeugt hatte, schaltete sie Blaulicht ein und eskortierte den Lastzug zur Börsenstrasse.

In Köln bestritten um 7 Uhr früh sachkundige SPIEGEL-Leser den Händlern schlichtweg, dass der SPIEGEL die Wahlergebnisse bereits enthalten könne. Ähnliches widerfuhr selbst am Verlagsort des SPIEGEL den Oberschülerinnen Sibylle und Gisela Schütt, die sich - vom Grossohaus Wegner in SPIEGEL-Monturen gekleidet - den Hamburger Vorort Bergedorf geteilt hatten. Trotz der eifel des Publikums wurde der Sonderverkaufsrekord in Köln mit 540 Exemplaren aufgestellt, von Sonderhändler Herbert , Grossofirma Esser & Co. Die Schwestern Schüttechneten je 49 Exemplare ab - gleich viel, wie es sich für Zwillinge gebührt. Während es die beiden 18jährigen Absatzhelferinnen zufrieden sein konnten, war der 16jährige Leser Fritz Schellenberg nicht nur enttäuscht, sondern schlimmer noch: wütend. Als Postabonnent hatte er auf der Nerzfarm in Belum, Postleitzahl 2179, einen SPIEGEL bekommen, der die Wahlresultate noch nicht enthielt. Es ist wahr: den Postzeitungsdienst für die Wahlausgabe umzuorganisieren, lag ausserhalb der Möglichkeiten des SPIEGEL.

29 September 1965

Seitenanzahl: 158 Seiten

Sprache: Deutsch

DS-DE.1965.nr.40

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