Der Spiegel Nr.38 / 15 September 1965 - Der deutsche Wähler
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Der Spiegel Nr.38 / 15 September 1965 - Der deutsche Wähler

Titelbild: - Der deutsche Wähler

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Original Inhaltsbeschreibung:

Spiegel-Verlag/Hausmitteilung vom Datum: 13. September 1965 - Betr.: Wahl Spiegel

Von den vier verflossenen Wahlen zum Deutschen Bundes­tag (1949, 1953, 1957, 1961) stellten nur drei dem SPIEGEL das Problem, sich nach der Wahl dem Leser mit einer vor der Wahl redaktionell abgeschlossenen Ausgabe zu präsentieren. 1949 erschien der SPIEGEL noch donnerstags, ausführlich konnte der Rhöndorfer Wahlsonntag geschildert werden. Adenauer räumte zu Hause seinen Schreibtisch auf und ging um 23.39 Uhr zu Bett: Es liegt mir nicht, mir den Kopf zu zer­brechen, wenn ich 24 Stunden später Gewissheit haben kann. 1953 erschien der SPIEGEL am Montag nach der Wahl ohne Hinweis auf deren Ausgang, aber mit einer sozusagen blindgebuchten Titelgeschichte über Ludwig Erhard, den voraussehbaren Triumphator: Auf achtzig Wahlversammlungen hat die scheidende Bundesregierung noch einmal jenes rosige Gesicht herumgezeigt, das mit dem neuerrungenen deutschen Wohlstand nahezu iden­tisch gaworden ist.  Die Ausgaben 38/1957 und 39/1961, jeweils am Wahlmontag erscheinend, flüchteten sich mangels ähnlich tragfähiger Eselsbrücken in Probleme - der grossen weiten Welt: Tunesiens Burgiba und Indiens Nehrumussten die auf Wahlschlagzeilen gerichteten Blicke des Publikums zu fangen suchen, doch war ja auch nach der Wahl nichts anderes zu erwarten als Business as sual alles blieb beim ... Die Nr. 39 dieses Jahres hingegen, nach der ersten Kanz­ler-Wahl. Erhards, der letzten Kandi­daten-Wahl Brandts, der ersten Nicht­ Adenauer-Wahl, der ersten nicht mehr hundertprozentig wettsicheren CDU-Wahl - diese Nr. 39 rettet weder eine Eselsbrücke (Ministeramt für Strauss?) noch Pulverduft der weiten Welt (Bomben auf Rawalpindi). So verlegte der SPIEGEL zur Erfassung des Wahlergebnisses den Re­daktionsschluss für die nächste Ausgabe auf Montag früh 4 Uhr. Das sagt sich in einem Satz ohne Komma und erfordert doch den umfassendsten Operationsplan, den der organisationserprobte SPIE­GEL je durchgeführt hat. Wenn die Frühausgaben der Tagespresse aus den Maschinen kommen, muss der SPIE­GEL ihre Nachrichten bereits in Bezüge gesetzt, in Sprache gefasst und mit Bildern illustriert haben, was eine Zeitschrift von einer Zeitung unterscheidet. Seit Wochen bereiten redaktionelle und technische Sonderstäbe jede einzelne Phase dieser Arbeitsnacht nach dem Ritual eines astronautischen Countdown vor. In gedanklichen Schachpartien spielt die Autoren­gruppe Wahlsieg ,CDU gegen Wahlsieg SPD alle Situationen durch die Sich während der Wahlnacht stellen können. Doch nicht nur um diese geistigen Anstrengungen geht es. Der SPIEGEL muss gedruckt wer­den zu Zeiten, wo sonst bereits der Versand abge­schlossen ist, er muss expediert werden zu Zeiten, wo sonst bereits der Grosshandel neben den morgendlichen sechs Millionen Zeitungen noch zehn Millionen Zeit­schriften, die am Montag angeboten werden, an den Ort des Bedarfs geleitet hat. Diesen Verteilungsrhythmus mit ausserplanmässigen Aktionen des SPIEGEL zu durchbrechen, fordert den Sondereinsatz von Arbeits­kräften zu Tausenden, von Fahrzeugen zu Hunderten. 101 Firmen des Zeitschriftengrosshandels machen mög­lich, dass der SPIEGEL der nächsten Woche in 13 Gross­städten am Montagnachmittag, im übrigen Bundesgebiet am Dienstag früh zu haben ist, mit Sieger und Verlierer auf dem Titel, acht Seiten Wahlanalyse im Text.

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15 September 1965

Seitenanzahl: 154 Seiten

Sprache: Deutsch

DS-DE.1965.nr.38

Eigenschaften von diesem Artikel

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