Der Spiegel Nr.25 / 16 Juni 1965 - Die deutschen Manager
Titelbild: Die deutschen Manager: Abs; Reusch; Mommsen; Ende; Ochel; Overbeck; Beitz; Sohl; Hitzinger; Nordhoff
Original Inhaltsbeschreibung:
Spiegel-Verlag/Hausmitteilung vom Datum: 14. Juni 1965 - Betr.: Bücher / Spiegel
Dem Bücher-SPIEGEL des SPIEGEL werde vorgeworfen, schrieb Diplom-Volkswirt Rainer Stolz in einer Marktforschungs-Studie am Institut für Demoskopie in Allensbach, er bringe zu wenig Titel. In seiner Studie widerlegt Stolz durch Auswertung von drei Jahrgängen Bücher-SPIEGEL (1962-1964) diesen Vorwurf und weist nach, dass in drei Jahren 202 Bestseller ermittelt wurden.
Die Bestseller-Listen beschränken sich auf Neuerscheinungen - unter Ausschluss von Nachschlagewerken, Atlanten, Schul- und Lehrbüchern -, deren Erstveröffentlichung nicht länger als ein Jahr zurückliegt; Kritiker des Bücher-SPIEGEL erheben daher den Einwand, das meistverlangte Sachbuch sei in Wahrheit gar nicht Die Wörter von Sartre, sondern das Tabellenbuch für das Metallgewerbe von 1913. Ernster zu nehmen ist der Einwand, dass manch ein Buch noch wirklich aktueller Bestseller war, wenn es wegen der schematischen Jahresfrist vom Bücher-SPIEGEL bereits abgesetzt wurde: Peking und Moskau von Klaus Mehnert hatte 29 Wochen lang ununterbrochen auf Platz 1 der Rubrik Sachbücher gestanden, als es im März 1963 mit Jahresablauf aus dem Bücher-SPIEGEL verschwand. Freilich hatte das Buch in 52 Wochen ab Erscheinen nur 30 Nennungen im Bücher-SPIEGEL erreicht - ein Spätentwickler des Bestverkaufs. Die höchste Zahl der Nennungen (49) erreichte bis 1964 Wendekreis des Krebse von Miller; und von allen Büchern, die jemals Platz 1 erreichten, hielten sich die Hundejahre von Grass am längsten auf der Liste (48 Wochen). Sie nahmen sogleich Platz 5 der Belletristik ein, standen zwei Wochen später auf Platz 1, hielten diesen Platz 16 Wochen und blieben, während Böll mit den Ansichten eines Clowns Platz 1 zurückeroberte, weitere neun Wochen auf Platz 2 .. Als die Hundejahre nach Verstreichen der Jahresfrist abgesetzt wurden, waren sie freilich schon sechsmal auf Platz 9 oder 10,und einmal überhaupt nicht mehr gewertet worden. Daran zeigt sich, dass die Jahresfrist selbst im Hinblick auf die besten der belletristischen Bestseller nicht willkürlich gewählt ist, wenn andererseits auch Bölls Clown nach insgesamt 46 Nennungen noch auf Platz 1 stand, als er, abgesetzt werden musste. Mehr als 40 Nennungen erreichten in der Belletristik noch die Angelique Schmöker von Anne Golon, Wer die Nachtigall stört von Harper Lee, Borcherts Traurige Geranien, Hochhuths Stellvertreter-Band und Anarchie mit Liebe von dem unverwüstlichen Peter Bamm.
Was die Marktforschung hier erforschte gewiss besagt es nichts über Geist und Literatur. Neuerscheinungen von Montherlant, Canetti und Julian Green, auch eine Originalität wie Der Iks-Haken von Heller, erreichten ein bis zwei Nennungen auf Platz 7 bis 10, und nie stand Witold Gombrowicz auf der Bestseller Liste. Aber es geht ja bei diesem Bücher-SPIEGEL nicht um Literatur, sondern um den Büchermarkt. Das begreifen auch die Buchhändler: 750 Buchhandlungen in der Bundesrepublik hängen wöchentlich die neue Bestseller-Liste des SPIEGEL aus und weisen mit Schaufenstermaterial vom SPIEGEL-Verlag auf die Position ausgestellten Bücher hin.
- TITELGESCHICHTE Manager
- SPIEGEL-GESPRÄCH Mit dem Vorstandsvorsitzenden der Mannesmann AG, Dr. Egon Overbeck
- BONN:
De Gaulle-Besuch
Dänen-Besuch
Ahlers- Verhaftung
Jetzt ein Untersuchungsausschuß? - SOWJETZONE:
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Die Russen schossen in die Luft - BUNDESLÄNDER Hamburg
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- ZWEITER WELTKRIEG Besatzung
- INDUSTRIE Arbeitsmusik
- PRESSE Kriegsberichter
- FRANKREICH Opposition
- SOWJET-UNION
Machtkampf
Ilja Ehrenburgs Abrechnung mit Stalin - VIETNAM
Kriegsberichte
Die Folterung eines Vietcong - uvm.
16 Juni 1965
Seitenanzahl: 126 Seiten
Sprache: Deutsch
Eigenschaften von diesem Artikel
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