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Der Spiegel Nr.14 / 27 März 1967 - De Gaulle
Titelbild: De Gaulle
Original Inhaltsbeschreibung:
- TITELGESCHICHTE De Gaulle
- SPIEGEL-GESPRÄCH Mit dem 1. Vorsitzenden der Industriegewerkschaft Metall, Otto Brenner
- BONN
Humphrey-Besuch
FDP
Wehrbeauftragter
Interview mit dem FDP-Schatzmeister Wolfgang Rubin - GERHARD MAUZ Zu einer Entscheidung des IV. Zivilsenats am Bundesgerichtshof
- ADEL
Hohenzollern
Augenzeugen über Kaiser Wilhelm II. im Exil - BüCHER Walter Jens über Adolf Arndt: Geist der Politik. Reden
Spiegel-Verlag/Hausmitteilung vom Datum: 27. März 1967 - Betr.: Milchmädchen
Dass der SPIEGEL nächste Woche um 25 (in Worten: fünfundzwanzig) Prozent teurer werde, sprach als Ärgernis aus einigen der 12 (in Worten: zwölf) unwirschen Leserbriefe, die eingingen, nachdem der SPIEGEL-Verlag im Januar die Preiserhöhung von 1,20 auf 1,50 DM unter Hausmitteilung angekündigt hatte: ... Verteuerung von 25 Prozent. Wir Rentner bekamen nur acht Prozent mehr (Christian Peters , Hamburg) ; 25 Prozent wurden neulich den Beamten sehr verübelt (Guido Koellner, Nürnberg). Das ist richtig gerechnet, bedeutet aber nicht, dass nun die Einnahmen des SPIEGEL um 25 Prozent steigen würden oder, anders gerechnet, um 30 Pfennig pro Heft einer Auflage von mehr als 900000 Exemplaren. Zunächst sind die unverkauften Exemplare sowie die Auslands-, Lesezirkel- und Abonnements-Exemplare abzuziehen, da sie einer gänzlich anderen Kalkulation unterliegen. Für 500000 bis 600000 Einzelverkaufs-Exemplare werden 30 Pfennig pro Stück mehr erlöst, davon bekommen 12 Pfennig die Handelssparten und 18 Pfennig der SPIEGEL-Verlag. Wer schon 0,30 DM x 900000 = 270000 DM gerechnet hatte, sieht nun, dass es sich um 90000 bis 100000 DM handelt. Ebenso ins Blaue würde eine Rechnung mit 25 Prozent Mehreinnahmen gehen, denn eine Zeitschrift wie der SPIEGEL deckt den grösseren Teil ihrer notwendigen Einnahmen aus dem Anzeigenverkauf , nur den geringeren Teil aus dem Verkauf der Hefte. Für einen einzeln am Zeitungsstand im Inland verkauften SPIEGEL bekam der Verlag bislang 72 Pfennig, zukünftig sind es 90 Pfennig. Allein Druck, Papier und Versand kosten bis zu 1,30 DM pro Exemplar, dazu kommen die Betriebskosten und vor allem die für den Laien unvorstellbaren Redaktionskosten (allein die Fernmeldekosten der Redaktion betragen rund 15000 DM pro SPIEGEL-Ausgabe). Rund zehn Prozent des jährlichen Mehrerlöses sind von vornherein durch die am 1. Januar in Kraft getretene Erhöhung des Posttarifs für den SPIEGEL-Transport aufgezehrt, mehr als weitere zehn Prozent durch die Drucker-Lohnerhöhungen im letzten September. Eine Klemme zwischen steigenden Kosten und stagnierenden Anzeigenerlösen wirkt sich nicht nur in Deutschland aus, wo Illustrierte, Funk-und Frauenzeitschriften 1966/1967 ihren Verkaufspreis erhöhen mussten, sondern auch in den USA, wo im Januar der Preis für Time von 40 auf 50 cts., für Look und Reader's Digest von 35 auf 50 cts, stieg, nachdem zuvor Saturday Evening Post von 25 auf 35 cts. erhöht hatte. Der Leser verlangt vom SPIEGEL politische Unabhängigkeit, darum muss der SPIEGEL für seine wirtschaftliche Unabhängtgkeit den Leser verantwortlich machen. Verlust der wirtschaftlichen Unabhängigkeit würde politische Abhängigkeit bedeuten. Ein SPIEGEL in den Händen einer Bank, ein SPIEGEL, der sich aus Inserentenrücksicht keinen Spirituosen-Report (SPIEGEL 6/1967) und keine Titelgeschichte über Raucherkrebs (SPIEGEL 4/1964) leisten, könnte, ein SPIEGEL, der seinen Lesern sogenannte Schwerpunktthemen aufdrängte, um sie durch entsprechende Anzeigen-Schwerpunkte garnieren zu können - ein solcher Spiegel journalistischen Tiefstands wird im SPIEGEL-Verlag niemals erscheinen.
27 März 1967
Seitenanzahl: 142 Seiten
Sprache: Deutsch
Eigenschaften von diesem Artikel
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